Samstag, 26. Januar 2019

Schneeflöckchen, Weißröckchen


Ich finde, Schneefall straht eine gewisse Ruhe aus. Natürlich nicht, wenn der Himmel grau verhangen ist und ein Wind weht, der einem die eiskalten Flocken ins Gesicht bläst, die sich dann wie Nadelstiche auf der Haut anfühlen und das Sehen sogar mit zusammengekniffenen Augen fast unmöglich machen. 
Aber an ruhigen Nachmittagen, wenn es windstill ist, der Schnee langsam und in dicken Flocken fällt und vielleicht sogar der ein oder andere Fetzen blauer Himmel durch die Wolkendecke lugt, dann hat das einfach eine beruhigende Wirkung auf mich. Im Grunde bin ich schon seit Kindertagen ein großer Schnee-Fan. Der erste Schneefall war das Highlight jedes Jahres, Hausaufgaben waren total egal, Hauptsache ich konnte raus in den Schnee. Meine Eltern haben aus dem ganzen Schnee, der in unserer Hofeinfahrt lag einen riesigen Haufen aufgeschüttet, von dem ich dann mit meinem Teller-Schlitten runtergefahren bin. Ich weiß immer noch, dass ich jedes Mal irgendwann Schneeengel gemacht habe und danach einfach da lag, während die Flocken federleicht auf mich herunterfielen und ich erstaunt war, wie ruhig es doch ist.
In den Sportstunden der Grunschule sind wir hinter dem Pausenhof Schlittenfahren gegangen und nach der Schule bin ich zusammen mit Freunden nochmal dorthin gelaufen, um immer und immer wieder den Hügel hinunterzurodeln. Am Abend waren wir so geschafft, das wir uns erst mal mit Plätzchen und Kinderpunsch gestärkt haben. Mittlerweile ist es mehrere Jahre her, dass ich auf einem Schlitten saß, um ehrlich zu sein war mir dieser Teller-Schlitten damals schon nicht ganz geheuer, weil er sich auf dem Weg den Berg hinunter dreht, sodass ich meistens rückwärts unterwegs war und ich bin jemand, der gerne sieht, wohin er sich bewegt, vor allem wenn es bergab geht.

Irgendwie verändert sich dann doch alles, wenn man älter und erwachsener wird, ich finde vor allem, wie man Dinge wahrnimmt. Auch früher hab ich Schneefall schon als beruhigend empfunden, aber damals war damit auch jede Menge Spaß und Zeit mit Freunden verbunden. Wenn es heute anfängt zu schneien, ist mein erster Gedanke, dass hoffentlich die Straßen frei sind, bis ich wieder fahren muss und wie viel besser doch alles wäre, wenn die Kälte endlich dem Sommer weichen würde.
Als ich gestern joggen war hat mich der ruhige, schöne Schneefall fast schon überrascht, so versessen wie ich mittlerweile auf die warmen Jahreszeiten bin. Aber es ist tatsächlich, als würde der Schnee sich wie eine leichte Decke über alles legen und für die Momente, in denen man draußen ist, die Zeit anhalten. Und manchmal ist es einfach nötig, in einem Moment zu verweilen, und so zur Ruhe zu kommen, auch wenn dies erst durch Schneeflocken herbeigeführt werden muss.

Mittwoch, 23. Januar 2019

Meine halbe Stunde


Die wenigsten Menschen sind gerne durchgehend alleine. Ich gehöre ebenfalls zu denjenigen Personen, die gerne in Gesellschaft sind. Mit den richtigen Leuten wird alles spannender, lustiger, besser. Und ich finde, es vermittelt eine gewisse Sicherheit, in bestimmten Momenten zu wissen, dass man nicht alleine ist. Mir ging es in den ersten Wochen in der Arbeit so. Am Anfang hatte ich wirklich gar keine Ahnung und auch keine Vorstellung davon, was es alles zu tun gibt und war einfach froh, dass immer mindestens ein Kollege da war, der mir helfen konnte. 

Ich dachte immer, dass ich nie in etwas so sicher und gut sein würde, dass ich es komplett alleine hinkriege und dass alles, was ich tue richtig ist. 
Aber genau dieser Fall ist eingetreten. Ich mache jeden morgen den Laden auf und bin ganz alleine, bis meine Kollegin eine halbe Stunde später kommt. Anfangs hatte ich Angst vor dieser Schicht. Was, wenn ich etwas falsch mache? Was, wenn irgendwas nicht so funktioniert, wie gewohnt (was am Flughafen durchaus hin und wieder vorkommt)? Was, wenn ich etwas nicht weiß?
Ich erinnere mich noch genau daran, wie aufgeregt und leicht panisch ich war, als ich das erste Mal diese Schicht gemacht habe. Ich habe nicht alles gewusst. Und ich habe Dinge falsch gemacht. Aber das war nicht schlimm, denn als meine Kollegin kam, hat sie mir alles erklärt und seitdem weiß ich, was alles zu tun ist und wie. 

Mittlerweile mag ich diese Schicht. Vor allem aufgrund dieser 30 Minuten, die ich am Anfang alleine bin. Das ist meine halbe Stunde. Ich weiß, was zu tun ist, ich bin sicher in dem, was ich tue und ich kann einfach die Ruhe genießen. Noch keine Fluggäste, die ganz dringend ihr Frühstück brauchen, keine Chefs, die gelegentlich vorbeischauen, um alles zu kontrollieren, keine Hektik, kein hoher Geräuschpegel, einfach Ruhe. Ich komme an, stemple mich ein und erledige dann in aller Ruhe alles, was es zu tun gibt. Mittlerweile ist mir diese Schicht sogar viel lieber als die, die eine halbe Stunde später beginnt, auch wenn ich dann länger schlafen könnte. Ich brauche einfach meine 30 Minuten Me-Time vor der Arbeit.




Sonntag, 20. Januar 2019

"Auf Wiedersehen, schönen Tag noch!"


Es erstaunt mich immer wieder, wieviel ein paar einfache Worte ausrichten können. Bei meiner Arbeit als Verkaufskraft am Flughafen habe ich den ganzen Tag über mit Menschen aus den verschiedensten Ecken der Welt zu tun. Viele sind gestresst, müde , haben Ansgst, ihren Flug zu verpassen oder tun sich schwer damit, unsere Preise zu akzeptieren. Ich selbst habe auch eher wenig Verständnis für eineTasse Kaffee, die das Portemonnaie um 4,10€ erleichtert, aber es ist nun mal ein Flughafen, an dem es innerhalb des Sicherheitsbereichs keine Konkurrenz für uns gibt. Dementsprechend sind einige meiner Kunden (vor allem um fünf Uhr morgens) nicht wirklich gut aufgelegt. Ich versuche natürlich, trotzdem freundlich und höflich zu sein, das ist nun mal mein Job. Zudem macht es mir Spaß, mit Menschen zu tun zu haben. Ich begrüße jeden Gast mit einem "Guten Morgen" oder "Hallo!", was so manchen griesgrämig dreinblickenden älteren Herrn dazu bringt, die Mundwinkel hochzuziehen und mir ebenfalls einen guten Morgen zu wünschen. 

Aber noch mehr bewirken können die Worte "Wiedersehen, schönen Tag noch!", das fällt mir immer wieder auf. Ich finde, es gehört sich, sich von einem Kunden zu verabschieden, bevor man sich dem nächsten zuwendet. Aus diesem Grund habe ich mir die eben genannte Abschiedsfloskel angewöhnt. Und wenn man diese paar Worte mit etwas Freundlichkeit ausspricht, erreicht das selbst den größten Griesgram. Sogar die Personen, die die ganzen zwei Minuten über, die sie mit mir zu tun haben, nichts zu mir gesagt haben, außer "Kaffee", beginnen zu lächeln, nachdem ich mich verabschiedet habe und wünschen mir ebenfalls einen schönen Tag. Manchmal finde ich es schade, dass die Menschen nicht von vorn herein der Freundlichkeit eine Chance geben, wenn es doch offensichtlich möglich ist, anderen gegenüber nett und höflich zu sein. 

Umso schöner ist es, wenn die Menschen die Theke erreichen, die mir bei der freundlichen Begrüßung zuvorkommen oder gar (so ganz amerikanisch) fragen, wie es mir geht. Als mir diese Frage zu ersten Mal gestellt wurde, war ich wirklich mehr als überrumpelt. Um ehrlich zu sein, es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass sich die Kundin gerade tatsächlich nach meinem Wohlergehen erkundigt hat, da die meisten Gäste mehr Interesse an den zehn als Souvenir gedachten Brezen zeigen, die grade von mir in eine Tüte bugsiert werden, als an mir selbst. Mittlerweile ist mir "How are you?" als Begrüßung schon öfter untergekommen, aber es trifft mich trotzdem immer noch jedes Mal unerawartet und meine Antworten sind selten mehr als ein undefinierbares Summen. Ich kann dem Gast ja nicht meine Lebensgeschichte auftischen und mich darüber beklagen, dass ich jeden Tag um zwei Uhr morgens aufstehen muss, um pünktlich in der Arbeit sein zu können. Deswegen dauert es immer eine ganze Weile, bis ich mich entschieden habe, was ich erwidere und in der Zwischenzeit murmle und summe ich vor mich hin. Zum Glück handelt es sich bei dem ganzen "How are you doing"-Gefrage eher um eine Höflichkeitsfloskel der Amerikaner und sie erwarten nicht wirklich eine Antwort. Trotzdem finde ich es schön, von Zeit zu Zeit so eine Nachfrage zu hören. 
Ebenfalls überraschend kommt es, wenn der Kunde mir damit zuvorkommt, einen schönen Tag zu wünschen. Auch diese Situation hat mich die ersten paar Male ein bisschen unerwartet aus der Bahn geworfen, aber mittlerweile kommt die Antwort "Danke, gleichfalls" schon fast automatisch und ich kann den Menschen so ihre Freundlichkeit zurückgeben, anstatt sie nur perplex anzustarren. 

Ein paar freundliche Worte haben eine enorme Kraft. Und es wirkt in beide Richtungen. Die Leute freuen sich, wenn ich ihnen einen schönen Tag wünsche und ich freue mich, wenn ich andere zum Lächeln bringen kann. Denn Freundlichkeit ist eine Win-Win-Situation

Donnerstag, 17. Januar 2019

Guillaume Musso - ein Genie


In diesem Post will ich meinen absoluten Lieblings-Autoren vorstellen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das Mal sagen würde, ich bin zwar ein großer Bücherfan, aber es ist mir noch nie passiert, dass ich wirklich alle Bücher eines Autotrs mochte. Normalerweise mochte ich bestimmte Buchreihen und es kam eher vor, dass ich die darauffolgenden Bücher des gleichen Autors dann weniger mochte. 

 Letztes Jahr, etwa im Mai habe ich mir (ohne es zu ahnen) mein Lieblingsbuch gekauft, eher aus einer Laune heraus. Ich weiß nicht, ob es außer mir noch jemandem so geht, aber wenn ich in einen Buchladen gehe, ist es wirklich schwer, wieder rauszugehen, ohne etwas zu kaufen. 
Also nahm ich mir an diesem Tag "Das Atelier in Paris" von Guillaume Musso, von dem ich bis dahin noch nie etwas gehört hatte, was sich im Nachhinein als taktisch nicht sehr schlau herausstelte. Zu dieser Zeit war ich mitten in den Vorbereitungen für die mündlichen Abiprüfungen und hätte eigenltlich meine Tage komplett damit verbringen sollen, zu lernen. Aber  anscheinend hatte ich bei meiner Bücherauswahl ein mehr als glückliches Händchen, denn "Das Atelier in Paris" stellte sich als das beste Buch heraus, dass ich seit Ewigkeiten gelesen hatte. 


Ich bin jemand, der Überraschungen über alles liebt. Ich würde nie versuchen, Geburtsgsgeschenke zu erraten und genauso verhält es sich auch bei Büchern und Filmen. Leider passiert es mir viel zu oft, dass ich Plot Twists errate und am Ende enttäuscht bin, weil sich meine Vermutung tatsächlich als richtige Lösung herausstellt. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie ich es mache, aber, nur um ein paar Beispiele zu nennen, ich wusste, wer Gossip Girl ist, ich wusste, wer A ist und auch der Mörder in "Elite" war mir nach wenigen Folgen bekannt. Meine beste Freundin hat mir einmal den Film gezeigt, der für sie die überraschendste Wende hatte, die sie kannte, aber auch diese habe ich leider nach nicht mal der Hälfte erraten. 
Aus diesem Grund sind die Bücher von Musso eine absolute Besonderheit für mich. "Das Atelier in Paris" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und mir war bis zu den finalen Kapiteln nicht klar, wie die ganze Sache ausgehen wird. Ich dachte, das wäre ein Ausnahmefall, aber auch als ich weitere von seinen Bücher gelesen habe, wurde ich jedes Mal überrascht.  
Wenn man die Titel liest, "Weil ich dich liebe", "Nachricht von dir", "Was wäre ich ohne dich?", dann klingt das alles nach kitschigen Liebesgeschichten. Dabei handelt es sich bei allen Büchern um Thriller, die nach und nach aufgebaut werden und immer in völlig überraschenden Wendungen enden. Der perfekte Lesestoff für mich also.  

Ich kann jedes einzelne der Bücher von Guillaume Musso weiterempfehlen.
An alle Thriller-Fans: Es lohnt sich wirklich!

Mittwoch, 16. Januar 2019

Abenteuergeschichten


Ich bin sicher nicht die Einzige, die sich als kleines Kind mehr als einmal gewünscht hat, ein großes Abenteuer zu erleben, auf Schatzsuche zu gehen und fündig zu werden, ein riesiges Rätsel zu lösen und Schritt für Schritt eine Verschwörung aufzudecken, magischen Wesen zu begegnen oder gar selbst magische Kräfte zu besitzen. 
Ich habe als Kind wirklich viel gelesen, vor allem aber Fantasyromane. So war ich eigentlich durchgehend von diesen fantasievollen Geschichten umgeben, der Gedanke an das Fantastische war zu jeder Zeit des Tages in meinen Gedanken mehr als präsent.
Zu meinen Lieblingsbüchern gehörten damals "Die Spiderwick-Geheimnisse", die "Tintenherz"-Trilogie, die "Chroniken der Weltensucher" und natürlich auch "Harry Potter". Ich habe schon mehrere Male versucht, meine eigene Abenteuergeschichte zu schreiben, so, wie ich sie gerne erleben würde. Allerdings bin ich bisher noch zu keinem Schluss gekommen. Alle angefangenen Versuche wurden nach einiger Zeit wieder beendet und verworfen. 

Aber es waren nicht nur Bücher, die mich faszinierten. Auch Filme über Abenteuer und vor allem über Schatzsuchen, bei denen sich die Hauptfigur von Hinweis zu Hinweis und von Rätsel zu Rätsel hangelt, bis am Ende eines der größten Geheimnisse der Menschheit aufgedeckt wird. Prägend für mich waren "Das Vermächtnis der Tempelritter", "Tomb Raider", als ich ein bisschen älter war "The DaVinci Code" und natürlich allen voran "Indiana Jones". 

Leider kam es nie dazu, dass ich verschlüsselte Nachrichten erhielt, die mich direkt in eine von Jules Vernes Geschichten führten und (Gott sei Dank) ist nie ein grausamer Mord passiert, der mich dazu aufrief, Robert Langdon zu kontaktieren und mit ihm nach dem Heiligen Gral zu suchen. 
Aber ich errinere mich sehr wohl daran, wie meine Schwester und ich nachts Bücher unters Kopfkissen gelegt haben, wie Meggie es in "Tintenherz" tut und wie ich während der Grundschulzeit gemeinsam mit meinen Freunden die freien Nachmittage damit verbracht habe, auf grasbewachsenen Hügeln nach Elfen zu suchen. Ich erinnere mich außerdem daran, wie ich ein Seil unter unserem Baumhaus festgebunden habe und mir vorgstellt habe, daran nach Terabithia zu schwingen und wie ich zusammen mit meinen Cousins Zelte im Garten gebaut habe, um uns darin darüber zu beraten, wie wir am besten gegen die bösen Mächte in Narnia kämpfen. 

Demnach ist die Aussage, keine Abenteuer erlebt zu haben, nicht richtig. Meine Kindheit war geprägt davon, auch wenn ich es damals vor lauter Warten auf besondere und übernatürliche Ereignisse nicht bemerkt habe. Aber wenn ich jetzt zurückblicke, dann sehe ich mehr als deutlich, dass ich sehr wohl viel Fantastisches erlebt habe. Auch, wenn dabei keine echten Feen oder Zauberei im Spiel war, so war es dennoch eine magische Zeit, meine eigene Abenteuergeschichte, die ich im Nachhinein gegen nichts in der Welt eintauschen würde.

Aber das ist natürlich noch lange kein Grund, nicht immer noch auf meine Einladung nach Hogwarts zu warten! 



Dienstag, 15. Januar 2019

Durchatmen


Zugegeben, der Titel klingt eher nach dem ersten Schritt auf einer Yoga-CD für Anfänger als nach einer aussagekräftigen Überschrift für einen Blogpost aber in der letzten Zeit ist mir des Öfteren klargeworden, dass man sich irgendwann einfach die Zeit nehmen muss um stehen zu bleiben und nichts zu tun außer tief durchzuatmen. Während der Arbeit, in einem Laden im Sicherheitsbereich des Flughafens, bin ich durchgehend in geschlossenen Räumen, die nächste Tür nach draußen ist mindestens eine alarmgesicherte Glaswand entfernt. Zudem vermitteln die Sicherheitskontrollen, durch die ich jedes Mal muss, um zu meinem Arbeitsplatz zu gelangen versstärkt das Gefühl, irgendwo eingeschlossen zu sein. Und da ich nicht nur, wie die meisten Passagiere, ein oder zwei Stunden im Transit verbringe, sondern meine komplette, neunstündige Schicht, ist es jedes Mal wirklich schön, nach Schichtende endlich wieder an die frische Luft zu gelangen. In diesen Momenten ist es egal, ob es regnet, stürmt, schneit oder einfach nur eisig kalt ist. Ich genieße einfach das Gefühl der Frische, obwohl ich normalerweise ganz und gar kein Fan von Kälte bin. 

Heute war aufgrund des Streiks ein wirklich nervenaufreibender und einfach chaotischer Tag und als ich endlich zu Hause war, habe ich mich auf die Couch fallen lassen und bin nicht mehr aufgestanden, bis mir eingefallen ist, dass ich noch einige Einkäufe fürs Abendessen erledigen muss. Und als ich dann vor die Haustür getreten bin, ist mir erst klargeworden, wie nötig ich diesen Gang nach draußen eigentlich hatte. Es ist im Moment nicht eiskalt, aber es weht ein kühler Wind, der mir normalerweise vielleicht unangenehm vorkommen würde, aber in diesem Moment war er einfach perfekt. 

Ich konnte die Augen schließen und durchatmen, das Gefühl, mich nicht in einem geschlossenen Raum zu befinden, genießen. Ich glaube, ich bin schon lange nicht mehr so langsam über den Parkplatz des Supermarkts gegangen. Am liebsten wäre ich noch viel länger draußen geblieben, allerdings ist mir nicht wirklich wohl dabei, alleine im Dunkeln rumzulaufen und da alle Menschen, die ich kenne, normale Arbeitszeiten oder Uni haben, hatte natürlich niemand Zeit für einen nächtlichen Spaziergang. 
Also habe ich mich wieder auf den Heimweg gemacht und den Rest des Abends damit verbracht, übergeschäumtes Salatdressing von den Bodenfliesen zu wischen und anschließend meinen obligatorischen Salat zu Abend zu essen. Weil mein ganzes Dressing auf dem Boden gelandet ist, musste ich improvisieren, was mir nicht sehr gelungen ist. Daraus lernen wir: Salat mit einfach nur Joghurt ist nicht wirklich schmackhaft, also passt auf, dass euer Dressing nicht aufschäumt, die Flasche zum Platzen bringt und dann auf dem kompletten Boden verteilt ist. Denn dann könnt ihr erst wieder durchatmen, nachdem die Küche geputzt wurde.

Montag, 14. Januar 2019

Ninas Bücherwelt


Vielleicht ist es seltsam, diesen Fakt jetzt, im insgesamt fünften Post zu nennen und nicht gleich im ersten, aber ich bin wahrlich kein Neuling in der Bloggerwelt. Vor mehr vier Jahren habe ich, damals eine wirklich große Leseratte, angefangen einen Bücherblog zu schreiben. Ich habe viel gelesen, Bücher rezensiert was das Zeug hielt, an Aktionen teilgenommen, eine Menge Follower und viele liebe Kommentare bekommen. Buchtipps hatte ich quasi aus erster Hand und das, was ich machte, schien zumindest bei gleichgesinnten gut anzukommen. Damals war ich wirklich stolz auf meinen Blog, er war quasi etwas, das ich mir ganz alleine aufgebaut hatte und das mir zusätzlich wirklich viel Freude bereitete. Allerdings habe ich das Gefühl, dass nichts in meinem Leben ewig hält und so war es auch mit "Ninas Bücherwelt". 
Zu dieser Zeit habe ich gerade mein Bestes gegeben, mich durch die 10. Klasse zu schlagen, was all meine Nerven in Anspruch genommen hat. Sich dann abends hinzusetzen, ein Buch zu lesen und dieses dann auch noch zu rezensieren war einfach nicht mehr möglich. Und so wurde es immer stiller, die Posts wurden seltener und irgenwann habe ich nur noch an den wöchentlichen Aktionen teilgenommen, immer mit dem gleichen Buch.
Irgendwann habe ich beschlossen, dem Leiden ein Ende zu setzen und meinen letzten, abschließenden Post geschrieben und mich so verabschiedet.
Vor einigen Monaten überkam mich auf einmal der Wille, den Bücherblog wiederzubeleben. Ich weiß nicht mehr, welches Buch ich zu diesem Zeitpunkt gelesen habe, aber es muss ein wirklich gutes gewesen sein, denn ich wollte unbedingt darüber berichten. Ich habe sogar einen Post veröffentlicht, der meine Rückkehr ankündigte, allerdings folgten dann darauf keine weiteren Beiträge mehr.

Rückblickend betrachtet ist es irgendwie schade, wie sich die Zeiten geändert haben, damals habe ich mich wirklich stolz gefühlt, ich hatte so viel Freude daran, Kommentare zu lesen, diese zu beantworten und mich so mit anderen über meine Leidenschaft auszutauschen. Außerdem war es ein wirklich guter Weg, über die neusten Bucherscheinungen zu lesen, sobald sie auf dem Markt waren. Ich fühlte mich verstanden und so, als würde ich dazugehören.
Aber die Zeiten haben sich nun mal geändert aber auch ich habe mich verändert. Einen Blog ausschließlich über Bücher zu schreiben, das könnte ich heute nicht mehr. Dafür lese ich einfach zu wenig. Allerdings hat mir das Schreiben und auch das Bloggen gefehlt, weswegen ich mich diesmal nicht festlegen will worüber genau ich schreibe.

Schönheit kann nun mal in allem zu finden sein und mein Anliegen ist es, mir selbst diese Tatsache vor Augen zu führen und auch andere darauf aufmerksam zu machen.

In diesem Moment denke ich an Ninas Bücherwelt (die übrigens immer noch existiert, also wenn jemand Lust auf die Meinung  einer Vierzehnjährigen zu Fantasyromanen hat, schaut vorbei) und bin gleichzeitig gespannt, was hieraus wird.

Auf jeden Fall ist es schön, wieder hier zu sein.

Sonntag, 13. Januar 2019

Wochenrückblick


Die erste Januarwoche hat für mich auf eine absolut schreckliche Weise geendet. Über die ganze Woche hinweg stauten sich alle negativen Gefühle, wie beispielsweise Angst, in mir auf und wurden alle auf einmal entladen, als ich am Sonntag an einen Ort in der Arbeit musste, an dem ich mich sehr unwohl fühle. Und so kam es kurz vor Schichtbeginn zu einer Art psychischem Zusammenbruch der mich zusammen mit einer Welle der Übelkeit vollkommen unerwartet traf. Kurzum, ich habe mich für diesen Tag mehr als kurzfristig krankgemeldet. 

Dementsprechend bin ich mit einem leicht flauen Gefühl in diese Woche gestartet. Allerdings waren die vergangenen sieben Tage weitaus besser als erwartet. Ich war die meiste Zeit über an meinem bevorzugten Arbeitsplatz und habe mich sehr gut mit den Kollegen verstanden, mit denen zusammen ich eingeteilt war und die ich bisher so gut wie gar nicht kannte.
Trotzdem ist mein nächstes großes Anliegen, mir eine andere Stelle zu suchen, wofür ich auch schon mehrere Bewerbungen verschickt habe. Dabei habe ich erstaunlicherweise wirklich große Unterstützung von meinen Eltern bekommen, was mich vor allem bei meinem Vater sehr überrascht hat, da er normalerweise eher weniger sensibel ist und noch nie großes Verständnis für meine ausgeprägte Emotionalität gezeigt hat. Aber er hat mir bei der Jobsuche sehr geholfen und wir konnten sogar mehrere tiefsinnige Gespräche führen, ohne uns am Ende aufgrund verschiedener Sichtweisen anzuschreien. 

Im Moment weiß ich noch nicht, wie meine nahe Zukunft aussehen wird, aber ich hoffe, dass sich bald etwas tut und ich eine Arbeit finde, bei der ich entspannter sein kann und bei der es mir auch mental wieder besser geht, denn im Moment ist die beste Umschreibung für mich "totales Wrack".

Dafür weiß ich nun aber so gut wie sicher, was mir die etwas fernere Zukunft bringen wird. Meine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz ist wirklich gut gelaufen. Bald kann ich ein dreitägiges  Praktikum machen, um zu sehen, ob ich mit den Kollegen auskomme und andersrum.

Insgesamt also sieben mehr oder weniger gute Tage, die mir wieder etwas Selbstvertrauen und auch Kraft zurückgegeben haben.

Freitag, 11. Januar 2019

Bananenbrot


Das Schöne des heutigen Tages habe ich selbst herbeigeführt, indem ich überreife Bananen in der Arbeit vor dem Mülleimer gerettet und dann zu Hause Bananenbrot daraus gemacht habe. Das Rezept habe ich von meiner besten Freundin, die es zusammen mit anderen Köstlichkeiten in ein selbstgemachtes Kochbuch geschrieben und mir vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt hat. 






Zutaten
ca. 3 reife Bananen
3-4 EL Apfelmus 
3-4 EL Honig / Agavendicksaft
180g Vollkornmehl
85g zarte Haferflocken 
1 Ei
180ml Milch (bzw. pflanzliche Milch)
1 1/2 TL Backpulver
3/4 TL Natron
1 Prise Salz
1 TL Zimt
1 TL Vanilleextrakt 

- Die Bananen zu einem feuchten Brei zerdrücken und alle feuchten Zutaten miteinander vermischen (Bananen, Apfelmus, Ahornsirup, Vanille, Milch, Ei)
- In einer anderen Schüssel alle trockenen Zutaten vermischen (Mehl, Haferflocken, Salz, Zimt, Backpulver, Natron) 
- Die trockenen Zutaten unter die feuchten rühren, bis es gut verteilt ist (nicht zu stark!)
- Den fertigen Teig in eine gefettete Kastenform füllen
- Den Teig für ca. 1h bei 180°C Umluft backen

Und fertig ist das Bananenbrot!

Montag, 7. Januar 2019

winterliche Natur


Für mich ist Frieren eines der schlimmsten Gefühle, die es gibt. Im Sommer kann es noch so heiß sein, ich nehme alles hin. Selbst Sturzbäche aus Schweiß, die mir den Rücken hinabrinnen. Ich würde die Hitze jederzeit der Kälte vorziehen. Zudem trage ich nicht gerne dicke Jacken, so banal das auch klingen mag. Dementsprechend bin ich also nicht gerade ein Fan der Wintermonate. Jeder Schritt vor die Tür kostet Überwindung. Heute habe ich diesen Schritt allerdings getan und bin mehr als froh darüber. 
Zum ersten Mal seit ein paar Monaten bin ich wieder Joggen gegangen, auch wenn es eine vergleichsweise kurze Strecke war. Die letzten zwei Jahre über zählte das Laufen bei mir zu den höchsten Prioriäten. Ich wurde immer schneller, die Strecken, die ich zurücklegte immer länger. Die Bewegung bewirkte, dass ich mich besser fühlte und mich auch zunehmend mehr selbst akzeptierte. Allerdings wurde es nach fast zwei Jahren zum Zwang, den ich mir selbst auferlegt hatte und irgendwann entschloss ich mich, das Ganze etwas zu reduizeren, was darin endete, dass ich nach einiger Zeit ganz damit aufhörte. Auch die neue Arbeit ließ kaum noch Zeit oder Kraft für Sport. 
Den gestrigen Tag habe ich krankgemeldet im Haus auf der Couch verbracht, etwas, das von Zeit zu Zeit einfach sein muss, aber einen weiteren Tag ausschließlich auf diese Weise zu verbringen konnte ich mit mir selbst nicht vereinbaren. Also setzte ich eine Idee, die mir vor einigen Tagen in den Sinn gekommen war in die Tat um, suchte meine Sportklamotten zusammen und trat vor die Tür, um laufen zu gehen. 
Und was soll ich sagen, es war eine wirklich gute Entscheidung. Allein schon das Gefühl, draußen in der Natur zu sein ist etwas Besonderes für mich. Nach einigen Schritten war die Kälte (trotz unbedeckter Knöchel aufgrund einer nicht wintergerechten Sporthose) verschwunden und ich konnte die Natur genießen. 
Die Ruhe, die von schneebedeckten Wiesen und Hügeln ausgestrahlt wurde, die Pferde auf den Koppeln des kleinen Reiterhofs, grüne Grasspitzen, die aus dem Schnee ragten und die fast komplette Abwesenheit von Motorengeräuschen. Die angenehme Stille wurde lediglich zwei- oder dreimal durch Flugzeuge und ein einziges Auto, das auf den ländlichen Straßen unterwegs war, unterbrochen. 

Außerhalb einer Stadt zu wohnen ist in vielen Fällen nervig und die Zeit die ich insgesamt, aufgrund des kleinen Ortes, in dem ich wohne, in Schulbussen verbracht habe, ist wirklich lange. Mittlerweile bin ich allerdings froh über diesen Umstand, wegen kleiner Momente wie meinem morgendlichen Lauf heute.
Ich glaube, heute habe ich einen Teil von meinem Ehrgeiz und der Motivation wieder entfacht, die ich vor einigen Monaten aufgrund von Druck und Zwang verloren hatte. Ich will versuchen, wieder öfter zu laufen, allerdings nur, wenn ich wirklich Lust und Kraft dazu habe.

Sonntag, 6. Januar 2019

die verborgene schönheit des lebens


"Ich bin die Zeit. Ich bin ein Geschenk und du vergeudest es." Ein Zitat aus dem Film, auf dem mein Blogname beruht. Ein Satz, der mich mitten ins Herz traf. Denn ich fühlte mich mehr als angesprochen. Ich bin 19 Jahre alt, habe die Schule abgeschlossen und fühle mich nun, als würde das Leben einfach an mir vorbeiziehen, ohne, dass ich der Zeit, die rasend schnell vergeht, eine gewisse Bedeutung verleihe. Zurzeit verbringe ich den Großteil meiner Tage in meinem semi-optimalen Job, befinde mich gleichzeitig auf der Suche nach einer besseren Arbeit und wundere mich seit nun knapp einer Woche, dass das neue Jahr bereits angefangen hat, ohne dass ich es bewusst mitbekommen habe. Die Tage vergehen, Arbeitsschichten enden, Abende brechen an, die Schlafenszeit beginnt und endet abrupt mit dem Schrillen des Weckers, freie Tage fühlen sich verschwendet an und verstreichen ebenfalls in atemberaubender Geschwindigkeit. Worin liegt der Sinn in dieser vergangenen Zeit? Ich persönlich sehe im Moment keinen. Das soll sich ändern.
Vor einigen Jahren war ich bereits an einem Punkt im Leben angelangt, an dem mir der Blick für den Sinn des Lebens abhandengekommen ist und ich einfach nicht mehr weiterwusste. Nach erfolgreichem Besiegen dieser Sitiation will ich mich nie mehr so hoffnungslos fühlen. Darin liegt der Sinn dieses Blogs. Ich möchte die schönen täglichen Momente und Erlebnisse teilen und sie mir auf diese Weise selbst vor Augen führen. Denn wie Jack Dawson so schön sagte, das Leben ist ein Geschenk, das man nicht verschleudern sollte.