Sonntag, 22. Dezember 2019

Echte Weihnachtsgefühle


"It's the most wonderful time of the yeaaaar..." Ach ja, die Weihnachtszeit. Wie jedes Jahr, wird ihr entgegengefiebert, man kann es kaum erwarten, dass sie endlich beginnt und wenn es dann soweit ist, die ersten Plätzchen sind im Ofen, die erste Kerze brennt und im Radio berichtet Chris Rea, dass auch er sich extra für Weihnachten auf den Heimweg macht.
Früher war die Adventszeit wirklich das Highlight jeden Jahres für mich. Die durchgehende Vorfreude (ich bin tatsächlich der Meinung, dass Vorfreude die schönste Freude ist), die weihnachtlichen Lichter, Lebkuchen und Plätzchen, Tannenduft und die endlich in Sichtweite geratenen Ferien. Dieses ganz spezielle Weihnachtsgefühl eben.

Leider hat sich das über die Jahre geändert. In der Oberstufe dachte ich, es wäre der Stress, der die festlichen Gefühle unter sich begraben hätte, dann das Abi und im Jahr darauf die Arbeit, wo ich an allen Feiertagen aufzukreuzen hatte, aber langsam glaube ich, dass es wohl eher mit dem Erwachsenwerden an sich zusammenhängt. Und vielleicht auch auf eine gewisse Weise mit dem Wandel unseres Lebensstils. Wenn ich so darüber nachdenke, dann wurde dieses Gefühl der Vorfreude und der Aufregung größtenteils von Werbungen im Fernsehen erzeugt, die glückliche Familien bei der Bescherung zeigten, nachdem sie dieses oder jenes Produkt zum Plätzchenbacken verwendet hatten. In den Zeiten von Streaming-Diensten sind TV-Werbungen wohl eher kein großer Bestandteil meines Lebens mehr. Ich dachte auch lange Zeit, dass Weihnachtslieder allgemein diese Festtagsstimmung und Vorfreude in mir auslösen, aber das schaffen nur einige wenige. Und zwar die, die ich als Kind immer rauf und runter gehört habe. Dabei geht's dann wohl viel mehr um schöne Kindheitserinnerungen als um die Lieder an sich. Denn auch wenn die Glöckchen im Hintergrund noch so präsent sind, mit Justin Bieber und Ariana Grande kann ich sowohl unter dem Jahr, als auch an Weihnachten einfach nichts anfangen.

Ich war also schon so weit, die Weihnachtsgefühle in die Vergangenheit zu verabschieden und mich damit abzufinden, dass es sich hierbei um etwas handelt, dass in die Kindheit gehört und sich über die Jahre hin verflüchtigt.
Und dann kam der letzte Freitag. Ich war mit einer Freundin verabredet und wir beschlossen in München auf das winterliche Tollwood-Festival zu gehen, was meistens ja auch als Weihnachtsmarkt betitelt wird. Alles schön und gut, das Ganze ist ein riesen Markt voller selbstgemachten Holzfiguren, Schmuck, gebrannten Mandeln und Glühwein-Buden. Wirklich schön, das muss ich echt dazusagen aber auch sehr modern, aber wenn man mal den Glühwein weglässt, könnte es auch ein Markt sein, der das ganze Jahr über stattfindet. Nach einer guten Stunde hatten wir alles gesehen, aber weil wir uns leider eher selten treffen, da meine Freundin nicht gerade in der Nähe wohnt, beschlossen wir, noch einen anderen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Und zwar den im englischen Garten am chinesischen Turm. Ich war erst eher nicht so ganz motiviert, mir war schon ziemlich kalt und der Weg dorthin schien mir mehr als kompliziert zu sein, aber was soll ich sagen, es hat sich wirklich mehr als gelohnt.

Dieser kleine Weihnachtsmarkt stand im vollen Kontrast zu dem überwältigenden, modernen, bunten, stylischen und glitzernden Festival von dem wir gerade kamen. Er war vermutlich nicht einmal halb so groß und die Vielfalt der Buden hielt sich auch eher in Grenzen. Aber trotzdem gefiel es mir dort besser. Dieser kleine, heimelige Markt, mitten im Wald, mit seinen einfacher gehaltenen, nicht so überladenen Buden, den wohlig-warmen Lichterketten, der Eisbahn in der Mitte und den eher traditionellen Abgeboten hat wirklich die Weihnacht zurück in mein Herz gebracht. Ich kam mir vor, wie ein kleines glückliches Kind, das sich auf Heiligabend freut und es kaum erwarten kann, dass die Bescherung endlich losgeht. Einfach nur, weil dieser Markt so viel einfacher und vielleicht auch "traditioneller" war, als diese riesige Modernität, die alles um uns herum zu überrollen scheint.

Meine Erkenntnis: Diese ganz spezifischen und besonderen Weihnachtsgefühle kommen also nicht von irgendwelchen Glöckchen im Radio oder der neuen "fancy" Sorte auf dem Plätzchenteller. Sie hängen viel eher an kindlichen Erinnerungen und den Dingen, die wir für uns selbst als Weihnachts"tradition" betrachten.
Bei mir sind diese Weihnachtsgefühle leider selten geworden, aber ich freue mich dafür immer umso mehr, wenn sie dann unerwartet doch hin und wieder zum Vorschein kommen und warme (Vor-)Freude in mir auslösen.

In diesem Sinne: einen schönen 4. Advent und frohe Weihnachten!

Dienstag, 17. Dezember 2019

Die Aufregung steigt - Planung meines Kurztrips nach Lissabon

Wenn mir eine Charaktereigenschaft fehlt, dann ist es definitiv Spontanität. Ich plane mein Leben gerne bis ins kleinste Detail und am liebsten drei Jahre im Voraus. Das Ganze geht fast schon so weit, dass mich freie Tage, an denen ich nichts geplant habe und mich auch mit niemandem treffe, an denen ich sozusagen ganz allein mit mir selbst bin, regelrecht in tiefe Unzufriedenheit, Hilflosigkeit, ja fast schon Hoffnungslosigkeit versetzen. Ich musste mir wohl oder übel eingestehen, dass ich ein krasser Kontrollfreak bin, der mit sich selbst absolut nichts anzufangen weiß. Außerdem mangelt es mir eindeutig an Selbstvertrauen, wenn es darum geht, allein Dinge zu tun, die mir bisher völlig fremd sind. Dazu gehört auch, an Orte zu reisen, an denen ich noch nie war. Umso überraschter war ich von mir selbst, als ich wirklich mehr als spontan, einer Eingebung folgend, beschlossen habe, einen dreitägigen Kurzurlaub in Lissabon zu verbringen. Alleine.

Fragt mich nicht, wie ich auf die Idee gekommen bin, oder woher ich den Mut genommen habe, anschließend wirklich alles zu planen und auch zu buchen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich alles, was mit einer Reise zusammenhängt, selbst entschieden. Ich habe mir ein Hotel ausgesucht, und die passenden Flüge gebucht. Und als alles was mit Anreise und Unterkunft zu tun hatte, erledigt war, verspürte ich tatsächlich einfach ein Glücksgefühl und den festen Entschluss, das Ganze auch durchzuziehen. Im Nachhinein glaube ich, dass das einfach eine Phase voller unerwartetem Mut war, ein paar Stunden später setzten dann nämlich Aufregung und Zweifel ein, Gedanken, wie "bist du völlig irre?", "wie willst du das allein hinkriegen?", "was, wenn du irgendwie, irgendwo verloren gehst?" und "du sprichst doch kein Wort spanisch!"

Bei der Wahl zwichen fight und flight, bin ich wohl jemand, der immer erst mal an die Flucht denkt. Absagen, weglaufen, abtreten, stornieren, darin bin ich gut. Schon einen Tag nach der Buchung hab ich darüber nachgedacht, sowohl Hotel als auch Flug zu stornieren, und mir einzugestehen, dass ich wohl nicht der richtige Typ für kurze Städtetrips in fremde Länder ohne Begleitung bin, aber dann gab es da auf einmal noch die andere Seite, die mich daran erinnerte, wie groß die Freude über die abgeschlossene Buchung war und wie sehr ich schon immer nach Lissabon wollte. Also sind bisher alle Buchungen fortbestehend, der Wagemut noch etwas erzwungen aber die Vorfreude auch definitiv präsent. Ja, ich bin nervös und aufgeregt, ja, ich zweifle (mal mehr, mal weniger), ob ich das wirklich schaffe und ja, ich male mir aus, was alles schiefgehen kann. Aber ich werde diese Reise antreten, ich werde drei wundervolle Tage bei warmen 16°C verbringen und hoffentlich die Gelegenheit bekommen, mich selbst besser kennenzulernen und zu sehen, was ich alles alleine schaffen kann.

Sonntag, 15. Dezember 2019

Schoko-Orangen-Plätzchen (aka mein Lieblingsteil der Weihnachtstszeit)


Die Zeit vergeht wie im Flug, heute ist schon der dritte Advent und in neun Tagen ist Weihnachten. Da dachte ich mir, ich nutze die Gunst der Stunde, um das Rezept meiner Lieblingsplätzchen zu teilen (auch wenn ich damit schon sehr spät dran bin, aber hey, später backen bedeutet auch, länger was davon zu haben, oder?)
Ich mache diese Plätchen jedes Jahr, zu Hause werden sie nur noch "Janinas Plätzchen" genannt. Was soll ich sagen, die Kombination aus Schokolade und Orangen ist einfach die beste, die es gibt.


Zutaten:

100g Zartbitterschokolade
125g Butter oder Margarine
125g Zucker
1 Prise Salz
1 Ei
abgeriebene Schale von 1 Orange
200g Mehl
1 TL Backpulver
100g Puderzucker
2-3 EL Orangensaft


Zubereitung:

1. Die Schokolade grob raspeln (ich hacke sie immer mit einem Messer)
2. Die Butter/Margarine mit Zucker, Salz, Ei und Orangenschale verkneten. Mehl und Backpulver darübersieben, Schokolade dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
3. Den Teig zu einer Kugel formen und in Alufolie gewickelt 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
4. Den Backofen auf 200°C vorheizen.
5. Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen, Plätzchen ausstechen und mit genügend Abstand voneinander auf ein Backblech legen.
6. 8-10 Minuten auf der mittleren Schiene backen.
7. Puderzucker und Orangensaft verrühren und die abgekühlten Plätzchen mit der Glasur bestreichen.

Voilà!

Ich wünsche allen einen guten Appetit, eine erholsame Vorweihnachtszeit und ein frohes Fest!