Donnerstag, 21. März 2019

Teil des Teams


Ein Ortswechsel (egal wie klein dieser auch sein mag) ist meistens schwer, vor allem der damit verbundene Neuanfang. Ich persönlich komme nicht gerne an neue Orte, an denen ich noch niemanden kenne. Nach dem ersten Jahr am Gymnasium mussten wir unsere zweite Fremdsprache wählen, der Großteil entschied sich für Latein, ich hingegen wollte unbedingt Französisch lernen. Das war allerdings damit verbunden, dass ich und noch etwa fünf weitere Kinder nach den Sommerferien die Klasse wechseln mussten. Und weil man als Fünftklassler schon genug damit zu tun hat, die eigene Klasse kennenzulernen und dort Freunde zu finden und man sich mit den Parallelklassen wenig bis gar nicht befasst, standen wir am ersten Schultag des sechsten Jahres ungefähr zwanzig fremden Kindern gegenüber, die obendrein die Klassenlehrerin schon zu kennen schienen, während sie uns völlig unbekannt war. Am Anfang fühlte ich mich unwohl, aber rückblickend betrachtet war meine Wahl der Fremdsprache goldrichtig. Wie so oft, kann ich jetzt nicht mehr genau sagen, wie sich Freundschaften entwickelt haben, aber ich habe auf jeden Fall Anschluss gefunden und in dieser Klasse meine besten Freunde kennengelernt.

Im letzten halben Jahr haben für mich zwei erneute Ortswechsel stattgefunden. Der erste Arbeitstag in meinem ersten Job war geprägt von viel (rückblickend betrachtet unnötiger) Nervosität und Aufregung geprägt, immerhin kannte ich weder die Umgebung, noch eine einzige Person, die dort arbeitete. und auch die folgenden Wochen war ich jeden Tag von neuen, unbekannten Menschen umgeben (was die Arbeit bei einer riesigen Firma nun mal mit sich bringt). Mit der Zeit lernte ich manche Kollegen besser kennen, bekam langsam das Gefühl, gute und selbstständige Arbeit zu leisten, kannte mich zumindest etwas am Flughafen aus. Allerdings beschloss ich dann aus verschiedenen Gründen, zu kündigen.

Eine Woche nach Ablauf der Kündigungsfrist trat ich meinen zweiten ersten Arbeitstag an. Natürlich wieder voller Aufregung und einem seltsamen Gefühl in der Magengegend, aber was soll ich sagen, da muss man durch. Da die Arbeit in der Bäckerei meiner Tätigkeit am Flughafen ziemlich ähnlich ist, habe ich mich am neuen Arbeitsplatz ziemlich schnell zurechtgefunden, aber dennoch waren mir die meisten Kollegen fremd.

Natürlich ist es immer komisch und irgendwie auch schwer, in einer Gruppe Anschluss zu finden, die schon lange vor meinem Beitritt in dieser Konstellation  existiert und auch gut funktioniert hat.
Umso schöner war es, als mir letzte Woche aufgefallen ist, wie ich in Scherze mit einbezogen werde, wie meine Kollegen mich zur Begrüßung umarmen und wie sich die anderen Mitarbeiter auch tatsächlich mit mir unterhalten und nicht nur mit der Kollegin, die mit mir Schicht hat und ich nur als die Neue daneben stehe.

Und dieses Gefühl, dazuzugehören, Teil des Teams zu sein, ist eines der schönsten Gefühle, die ich kenne.

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