Dienstag, 17. Dezember 2019

Die Aufregung steigt - Planung meines Kurztrips nach Lissabon

Wenn mir eine Charaktereigenschaft fehlt, dann ist es definitiv Spontanität. Ich plane mein Leben gerne bis ins kleinste Detail und am liebsten drei Jahre im Voraus. Das Ganze geht fast schon so weit, dass mich freie Tage, an denen ich nichts geplant habe und mich auch mit niemandem treffe, an denen ich sozusagen ganz allein mit mir selbst bin, regelrecht in tiefe Unzufriedenheit, Hilflosigkeit, ja fast schon Hoffnungslosigkeit versetzen. Ich musste mir wohl oder übel eingestehen, dass ich ein krasser Kontrollfreak bin, der mit sich selbst absolut nichts anzufangen weiß. Außerdem mangelt es mir eindeutig an Selbstvertrauen, wenn es darum geht, allein Dinge zu tun, die mir bisher völlig fremd sind. Dazu gehört auch, an Orte zu reisen, an denen ich noch nie war. Umso überraschter war ich von mir selbst, als ich wirklich mehr als spontan, einer Eingebung folgend, beschlossen habe, einen dreitägigen Kurzurlaub in Lissabon zu verbringen. Alleine.

Fragt mich nicht, wie ich auf die Idee gekommen bin, oder woher ich den Mut genommen habe, anschließend wirklich alles zu planen und auch zu buchen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich alles, was mit einer Reise zusammenhängt, selbst entschieden. Ich habe mir ein Hotel ausgesucht, und die passenden Flüge gebucht. Und als alles was mit Anreise und Unterkunft zu tun hatte, erledigt war, verspürte ich tatsächlich einfach ein Glücksgefühl und den festen Entschluss, das Ganze auch durchzuziehen. Im Nachhinein glaube ich, dass das einfach eine Phase voller unerwartetem Mut war, ein paar Stunden später setzten dann nämlich Aufregung und Zweifel ein, Gedanken, wie "bist du völlig irre?", "wie willst du das allein hinkriegen?", "was, wenn du irgendwie, irgendwo verloren gehst?" und "du sprichst doch kein Wort spanisch!"

Bei der Wahl zwichen fight und flight, bin ich wohl jemand, der immer erst mal an die Flucht denkt. Absagen, weglaufen, abtreten, stornieren, darin bin ich gut. Schon einen Tag nach der Buchung hab ich darüber nachgedacht, sowohl Hotel als auch Flug zu stornieren, und mir einzugestehen, dass ich wohl nicht der richtige Typ für kurze Städtetrips in fremde Länder ohne Begleitung bin, aber dann gab es da auf einmal noch die andere Seite, die mich daran erinnerte, wie groß die Freude über die abgeschlossene Buchung war und wie sehr ich schon immer nach Lissabon wollte. Also sind bisher alle Buchungen fortbestehend, der Wagemut noch etwas erzwungen aber die Vorfreude auch definitiv präsent. Ja, ich bin nervös und aufgeregt, ja, ich zweifle (mal mehr, mal weniger), ob ich das wirklich schaffe und ja, ich male mir aus, was alles schiefgehen kann. Aber ich werde diese Reise antreten, ich werde drei wundervolle Tage bei warmen 16°C verbringen und hoffentlich die Gelegenheit bekommen, mich selbst besser kennenzulernen und zu sehen, was ich alles alleine schaffen kann.

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